Die Kunst der Kaffeeernte: Von der Kaffeekirsche zur perfekten Bohne

Geschrieben von: Carina P.

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Lesezeit 5 min

Hattest Du jemals das Gefühl, dass der aromatische Duft von frisch gebrühtem Kaffee eine eigene magische Geschichte erzählt? Nun, diese Geschichte beginnt weit vor dem Moment, in dem das Wasser die Kaffeemaschine trifft. Sie beginnt auf den sonnenverwöhnten Kaffeeplantagen, wo die Kaffeekirschen mit Sorgfalt und Hingabe geerntet werden. Heute nehmen wir Dich mit auf eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Kaffeeernte. Du wirst erstaunt sein, wie viel Arbeit und Liebe zum Detail in jeder Tasse Kaffee stecken! 

Die Kaffeepflanze: Wo alles beginnt

Unsere Kaffeejourney beginnt bei der Pflanze selbst. Kaffee wird aus den Samen oder Bohnen der Kaffeepflanze gewonnen und es gibt zwei Hauptarten: Arabica und Robusta. Arabica-Bohnen sind bekannt für ihren milden Geschmack und werden oft als hochwertiger angesehen, während Robusta-Bohnen etwas kräftiger und bitterer sind.


Die Kaffeepflanze ist ziemlich anspruchsvoll und gedeiht am besten in tropischen Klimazonen. Hier kommt also die erste Herausforderung: den richtigen Anbauort wählen, wo Sonne und Regen im perfekten Einklang stehen. 

Die Anbauphase: Ein grüner Daumen ist gefragt

Um eine ertragreiche Kaffeeernte zu realisieren, müssen die Kaffeefarmer:innen Fingerspitzengefühl beweisen. Die richtige Bodenbeschaffenheit, die Auswahl der besten Kaffeesorten und die richtige Pflege sind entscheidend. Kaffeebäume sind keine Kurzstreckenläufer, es dauert etwa 3 bis 5 Jahre, bis sie überhaupt anfangen, Früchte zu tragen. Geduld ist gefragt! 

Blüte und Fruchtbildung: Ein Fest der Natur

Wenn die Kaffeepflanzen endlich blühen, ist das ein wahrhaft magischer Moment. Die kleinen weißen Blüten verströmen einen betörenden Duft und ziehen Bienen und andere Bestäuber an. Nach der Bestäubung beginnen die Früchte, sich zu entwickeln – das sind die berühmten Kaffeekirschen. Die Kaffeeernte rückt näher! 

Der Erntezeitpunkt: Ein entscheidender Moment

Die Kunst der Kaffeeernte liegt in der Wahl des perfekten Erntezeitpunkts. Die Kaffeekirschen müssen genau dann geerntet werden, wenn sie ihre volle Reife erreicht haben. Werden sie zu früh oder zu spät geerntet, kann dies den Geschmack und die Aromen des Endprodukts erheblich beeinflussen. Keine leichte Aufgabe, denn die Kirschen reifen nicht immer gleichzeitig.


Die Kaffeekirschen durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien, bevor sie zur Kaffeeernte bereit sind. Zu Beginn sind sie grün, während des Reifungsprozesses verändern sie ihre Farbe abhängig von der Kaffeepflanzenart zu gelb, orange oder rot.


Heutzutage werden die Kaffeekirschen allerdings oftmals geerntet, sobald ein ausreichender Anteil die gewünschte Farbe erreicht hat. Die Kosten für eine gestaffelte Ernte sind meist zu hoch und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt muss erhalten bleiben. 

Erntemethoden: Von Hand oder maschinell?

In den traditionellen Anbauregionen wie Äthiopien wird Kaffee oft noch von Hand gepflückt. Das erfordert Geschick und Erfahrung. Denn bei der Handpflückung müssen Kaffeebäuer:innen nicht nur auf die Farbe achten, sondern auch ihren Tastsinn einsetzen. Reife Kaffeekirschen sind weich und geben auf leichten Druck nach. Diese Art der Kaffeeernte ist zwar arbeitsintensiv, aber sie ermöglicht eine sehr präzise Auswahl der besten Kirschen.


In größeren Plantagen und neuen Anbauregionen wird hingegen oft maschinelle Ernte betrieben. Spezielle Maschinen schütteln die Kaffeepflanzen, sodass die Kirschen abfallen. Das ist zwar effizienter, kann aber auch dazu führen, dass unreife Kirschen und Fremdkörper mitgeerntet werden. 

Die Kaffeepflücker:innen: Held:innen der Ernte

Hinter jeder Tasse handgepflücktem Kaffee stehen echte Held:innen. Die Kaffeepflücker:innen stehen bereits frühmorgens auf den Plantagen und wählen mit geschickten Händen die besten Kirschen aus. Ihre Arbeit ist nicht nur physisch anspruchsvoll, sondern auch von großer Bedeutung für die Qualität des Kaffees.


Die Arbeitsbedingungen können in einigen Regionen herausfordernd sein, aber es gibt Initiativen wie Fair Trade, die versuchen, die Lebensbedingungen der Kaffeepflücker:innen zu verbessern und faire Löhne zu gewährleisten. Dank dieser Bemühungen können Kaffeepflücker:innen ihren Lebensunterhalt besser verdienen und ihre Familien unterstützen.


Die Kaffeeernte ist also nicht nur ein entscheidender Schritt in der Kaffeeherstellung, sondern auch ein Bereich, in dem soziale und wirtschaftliche Aspekte eine große Rolle spielen.

Verarbeitung der Ernte: Von der Frucht zur Bohne

Nach der Kaffeeernte geht es an die Verarbeitung der Kaffeekirschen. Zuerst wird das Fruchtfleisch entfernt. Dieser Vorgang wird „Entpulpen“ genannt. Es gibt verschiedene Methoden, um das Fruchtfleisch zu entfernen, aber eines haben sie gemeinsam: Sie sollen sicherstellen, dass nur die inneren Kaffeebohnen übrigbleiben.


Anschließend müssen die Bohnen trocknen, um sie haltbar zu machen und den perfekten Geschmack zu erhalten. Traditionell breitet man die Bohnen unter der Sonne aus und wendet sie regelmäßig, bis sie genau richtig sind. Das kann einige Wochen dauern, abhängig vom Wetter.  In regenreichen Regionen kommen moderne Methoden wie das Trocknen mit heißer Luft zum Einsatz. Das beschleunigt den Prozess erheblich.


Manche Produzent:innen fermentieren die Bohnen nach dem Trocknen in Wasser, um die letzten unerwünschten Schichten zu entfernen und den Geschmack zu verfeinern. Die Kunst dabei ist, die richtige Dauer zu finden, da eine zu lange Fermentation den Kaffee negativ beeinflussen kann.


Die abschließende Trocknungsphase stellt sicher, dass die Bohnen den perfekten Feuchtigkeitsgehalt erreichen. Zu viel Feuchtigkeit kann Schimmel verursachen, während zu wenig Risse verursacht.

Lagerung und Export: Die Reise geht weiter

Die getrockneten Kaffeebohnen werden dann gelagert, bevor sie exportiert werden. Die Lagerung ist entscheidend, um die Qualität zu erhalten. Schließlich machen sich die ganzen Bohnen auf den Weg zu Röstereien auf der ganzen Welt, wo sie geröstet und zu unserem geliebten Kaffee verarbeitet werden. Danach landen Sie auch in Deiner Tasse. 

Fazit: Der Weg ist das Ziel

Die Kaffeeernte ist ein faszinierender Prozess, der von Menschen mit Leidenschaft und Hingabe von Anfang bis Ende durchgeführt wird. Beim nächsten Schluck Kaffee kannst Du diesen Moment nun mit noch mehr Verständnis und Wertschätzung genießen. Wir hoffen, Du hast diesen kurzen Ausflug in die Welt der Kaffeeernte genossen. Cheers und auf viele weitere köstliche Tassen Kaffee! 

Häufig gestellte Fragen zur Kaffeeernte (FAQs)

Wann wird Kaffee normalerweise geerntet?

Die Erntezeit für Kaffee variiert je nach Region und Klima. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Reife der Kaffeekirschen ab, die je nach Kaffeesorte und Anbauort unterschiedlich sein kann.

Welche Kaffeepflanzenarten werden geerntet?

Die beiden wichtigsten Kaffeepflanzenarten, die geerntet werden, sind Arabica und Robusta. Arabica-Kaffee gilt oft als hochwertiger und hat einen milderen Geschmack, während Robusta-Kaffee kräftiger und bitterer ist.

Wie erfolgt die Ernte der Kaffeebohnen?

Die Ernte der Kaffeebohnen kann auf verschiedene Arten erfolgen. In einigen Regionen wird die traditionelle Handpflückung angewendet, bei der Arbeiter:innen die reifen Kirschen von Hand pflücken. In anderen Gebieten wird die maschinelle Ernte eingesetzt, bei der spezielle Maschinen die Kirschen abschütteln.

Welche Rolle spielt der Erntezeitpunkt?

Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend für die Qualität des Kaffees. Die Kaffeekirschen müssen genau dann geerntet werden, wenn sie ihre volle Reife erreicht haben. Dies beeinflusst den Geschmack und das Aroma des Kaffees erheblich.

Gibt es spezielle Erntemethoden für Qualitätskaffee?

Ja, einige Kaffeebäuer:innen setzen auf selektive Erntemethoden, bei denen nur die besten Kirschen gepflückt werden. Diese Methode erfordert mehr Arbeitsaufwand, trägt jedoch zur Produktion von hochwertigem Kaffee bei.

Was passiert nach der Ernte mit den Kaffeebohnen?

Nach der Ernte werden die Kaffeebohnen entpulpt, getrocknet und in einigen Fällen fermentiert. Dies hilft dabei, unerwünschte Schichten zu entfernen und den Geschmack zu verfeinern. Danach erfolgt die Lagerung, bevor die Bohnen schließlich geröstet werden.